Was Oma und Opa schon wussten...
Zero Waste für alle Generationen
Gelebte Enkeltauglichkeit: Im DRK-Projekt „Gemeinsam 100 Jahre Erfahrung“ werden von intergenerationellen Projektpaaren z.B. eine 84-Jährige und ein 16-Jähriger, nachhaltige Themen bearbeitet und Ausflüge im Zero-Waste-Gedanken unternommen – vom Besuch beim Wochenmarkt mit eigener Dose, beim lokalen Imker, zum Schuster oder ein Einkauf im Unverpackt-Laden. Anschließend werden die Erlebnisse cross-medial aufgearbeitet, um möglichst viele Menschen zu einem nachhaltigeren Lebensstil zu inspirieren.

Ansprechpartnerin
Frau
Sarah-Jo Petig
Referatsleitung Soziale Arbeit
Tel.: 0201/84 74 - 233
sarah-jo.petig(at)drk-essen.de
Teichstr. 4a
45127 Essen
Die Idee

Wie wollen wir zukünftig leben und was für eine Welt wollen wir den folgenden Generationen hinterlassen? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen weltweit. In einem intergenerationellen Projekt möchten wir uns dem Thema Enkeltauglichkeit widmen: Immer wieder wird über Nachhaltigkeit diskutiert, das Thema bewegt das ganze Land – doch warum reden wir über eine enkeltaugliche Zukunft nicht mit den tatsächlichen Enkeln und Großeltern?
Immer wieder erleben wir in den Gruppen unserer offenen Seniorenarbeit Experten für Nachhaltigkeit, die nie ein Lebensmittel verschwenden und Tipps und Tricks haben für jeden kleinen Rest: Die Generation 75+, die aufgrund von Krieg und Lebensmittelknappheit lernen musste, gut zu haushalten und wie man dafür sorgt, dass Dinge lange funktionieren oder wie man diese selbst repariert. Gleichzeitig entsteht eine neue Szene vornehmlich junger Menschen, die sich bio, vegetarisch sogar vegan ernähren, jede ihrer Konsumentscheidungen auf Klimatauglichkeit überprüfen und nach „Zero-Waste“ leben. Wir möchten diese beiden Generationen zusammenbringen, sodass sie voneinander lernen und sich austauschen – denn unserer Ansicht nach sind sie sich ähnlicher als oft angenommen.
Anfang 2019 befragte das DRK Essen Menschen ab 65 zu ihren Lebensgeschichten innerhalb eines „Biografie-Projektes“, dessen Ziel ein Buch mit einer Vielzahl an Essener Berufs-, Liebes- und Familiengeschichten ist: Oft stießen wir dabei auf die Themen Nachhaltigkeit und Verschwendung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichteten wie sie auch heute noch so kochen wie früher – ohne Abfälle und Reste. Vom Orangensaft, der eingefroren wird, weil im Discounter Orangen nur im Netz kommen, das zu groß ist für eine einzelne ältere Dame bis zum gebügelten Geschenkpapier, um es wieder zu verwenden. Viele Tipps und Tricks, die auch in den momentan beliebten Zero-Waste-Blogs und –Büchern stehen könnten. Doch nicht von einer Influencerin gegeben, sondern von der älteren Dame aus der Nachbarschaft.
Was möchten wir bewirken?

Ein Besuch beim Schuster, der Änderungsschneiderei, im Repair-Cafe, auf dem Wochenmarkt oder im Unverpackt-Laden: Mit gemeinsamen Ausflügen lernen die TeilnehmerInnen beider Generationen Neues in ihrer Stadt kennen. Neben dem Austausch auf individueller Ebene werden die TeilnehmerInnen gemeinsam kreative Kommunikationsideen umsetzen, die auch andere Interessierte vom Thema Nachhaltigkeit für alle Generationen begeistern sollen.
Unter dem Konzept „Gemeinsam 100 Jahre Erfahrung“ finden sich jeweils Projektpaare zusammen, z.B. ein 17-jähriger Teilnehmer und eine 83-Jährige, die ihre Erfahrungen und ihr Verständnis von Umwelt- und Klimaschutz gemeinsam bearbeiten. Aus diesem Austausch sollen verschiedene Kommunikationsprodukte entstehen: Social-Media-Kanäle, vielleicht ein regelmäßiger Podcast, ein möglicher YouTube-Kanal oder ein Blog auf der Seite des DRK-Kreisverband Essen e.V.
Während des Projektes wird es regelmäßig öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit für alle Generationen in Essen geben, von Flashmobs zu Zero-Waste-Workshops, Müll-Spaziergängen und Besuchen im Unverpackt-Laden oder die Herstellung von Bienenwachs-Tüchern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemeinsam mit den SeniorInnen. Mit der crossmedialen Aufarbeitung schulen wir einerseits alle TeilnehmerInnen in der Nutzung digitaler Medien, fördern kreatives Potential und werden zahlreiche Menschen durch das Internet und die analogen Mitmach-Angebote erreichen.
Hinweis: Während der Pandemie-Maßnahmen wird es ein angepasstes Projekt geben, mit z.B. Online-Workshops oder Gesprächen per Telefon.
Projekt 1: Das öffentliche Bücherregal
Dieses Projekt wird durch eine großzügige Förderung der Deutschen Postcode Lotterie ermöglicht. Herzlichen Dank!
