DRK-Einsatz beim Biker-Treff am Baldeneysee: Nur geübte Helfer retten Leben – das weiß auch Innenminister Reul
„Das wird viel zu wenig gemacht, das sollte man öfter üben.“ Mit diesen Worten kommentierte der nordrhein-westfälische Innenminister, Herbert Reul, eine Erste-Hilfe-Demonstration an Motorradfahrern des Deutschen Roten Kreuzes. Am letzten Sonntag haben etwa 200 Biker aus der Region am „Haus Scheppen“ bei strahlendem Sonnenschein die Motorradsaison eingeleitet. Ihre Einsatzfreude zeigten dabei auch die Bereitschaften „Rettungsdienst“ und „Werden“ des DRK-Kreisverbandes Essen. Die ehrenamtlichen Kräfte sicherten die Veranstaltung rettungsdienstlich ab und nutzten die Wartezeit, um interessierten Besuchern die Herz-Lungen-Wiederbelebung praktisch näherzubringen.
So hilft man im Ernstfall richtig
In der Vorfreude auf die große Freiheit auf zwei Rädern, die einsame Landstraße schon vor dem inneren Auge, mag niemand an einen Unfall denken. Sinnvoll ist es aber allemal, im Notfall vorbereitet zu sein. Das gilt auch für diejenigen, die selbst gar kein Motorrad fahren.
Denn im letzten Jahr kamen laut Unfallstatistik des NRW-Innenministeriums 74 Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben, 1458 wurden schwer verletzt.
Jeder kann sich das Wissen aneignen, das ihn in die Lage versetzt, einem verunglückten Motorradfahrer sinnvoll Hilfe zu leisten. Wie man dabei vorgeht, erklärt Corinna Butzin, Leiterin der Bereitschaft Rettungsdienst Essen: „Zuerst sollten Sie die verletzte Person ansprechen. Stellt sich heraus, dass sie bewusstlos ist, müssen Sie den Helm abnehmen. Denn es besteht akute Erstickungsgefahr. Wenn möglich, holen Sie sich einen weiteren Helfer dazu. Dieser überstreckt den Nacken des Verunfallten leicht und hält dessen Kopf stabil in beiden Händen. Jeder Motorradhelm hat seitlich eine rote Markierung. Dort können Sie ihn lösen. In einer vorsichtigen Vorwärts-aufwärts-Bewegung nehmen Sie den Helm dann ab. Im Anschluss wird die Atmung kontrolliert. Ist sie vorhanden, bringen Sie den Verletzten in die stabile Seitenlage. Stellen Sie keine Atembewegung fest, müssen Sie schnell handeln und die Herz-Lungen-Wiederbelebung einleiten.“ „Es ist ratsam, diesen Ablauf schon im Vorfeld einige Male geübt zu haben. Dazu bietet sich ein Erste-Hilfe-Tageskurs an“, ergänzt Oliver Hartsch vom DRK-Kreisverband Essen.
Das Kurzangebot des DRK-Kreisverbandes Essen e.V.
Mit über 850 Erste-Hilfe-Kursen im Jahr und über 12.000 Teilnehmern ist der DRK-Kreisverband der größte Anbieter der Region. Informationen erteilt Detlef Zabel unter der Rufnummer 0201-8474 321.
Ehrenamtliche Helfer werden immer gebraucht
Das Deutsche Rote Kreuz lebt nicht nur von Spendengeldern, sondern auch maßgeblich von ehrenamtlicher Unterstützung. Wenn Sie Interesse haben, sich für Menschen zu engagieren, melden Sie sich einfach unter der Rufnummer 0201-8475 341. Verantwortlich für das Ehrenamtsmanagement ist Martin Haller.
Über das Deutsche Rote Kreuz Essen e.V.
Der DRK-Kreisverband Essen e.V. gehört mit seinen über 650 Beschäftigten, den 874 ehrenamtlich Tätigen und etwa 10.000 Fördermitgliedern zu einem der größten Kreisverbände innerhalb des DRK-Landesverbands Nordrhein e.V.
Wie die meisten Kreisverbände im Deutschen Roten Kreuz übernimmt auch der Kreisverband Essen nicht nur Aufgaben als nationale Hilfsgesellschaft, sondern er ist auch ein anerkannter Wohlfahrtsverband. Ziel aller Aktiven beim Deutschen Roten Kreuz in Essen war und ist es von jeher mit dazu beizutragen, Not und Leid der Menschen in Essen zu verhüten und zu lindern. Dieses Ziel eint alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisverbandes bei ihren täglichen Einsätzen. Dabei arbeiten Haupt- und Ehrenamt immer eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig ganz im Sinne der Rotkreuz-Überzeugung eines von Menschlichkeit, Freiwilligkeit und Einheit geprägten Umgangs miteinander.